Der Ankerketten-Job

Wenzel Marine ist bekannt für erstklassigen Service rund um Schiffsmotoren. Dass Wenzel Marine aber auch der richtige Ansprechpartner für eher außergewöhnliche maritime Dienstleistungen ist, konnte das Unternehmen unlängst beim Anknüpfen einer Ankerkette beweisen.

Was war passiert? Am 3.1. war das Containerschiff MS Faithful (Name geändert) dazu gezwungen, vor Helgoland zu ankern, da es aufgrund seines Tiefgangs und der Witterungsverhältnisse nicht in die Elbe einlaufen konnte, um das Hamburger Container-Terminal zu erreichen. Als schließlich das OK zum Einlaufen kam, machten sich Hydraulikprobleme der Ankerwinde bemerkbar. Nach einigen erfolglosen Versuchen, den Anker einzuholen, entschied der Kapitän vermutlich korrekt, die Kette zu durchtrennen und die gesteckte Länge samt Anker aufzugeben. Nun lagen neun Kettenlängen (rund 250 Meter Kette) plus Anker mit einem Gesamtgewicht von rund 200 Tonnen auf Grund.

Die MS Faithful erhielt von der Klasse die Erlaubnis, ihre Reise ausnahmsweise ohne zweiten Anker fortzusetzen, allerdings nur vorübergehend. Abgesehen davon, dass eine Ersatzbeschaffung teuer ist, besteht die Verpflichtung, derart aufgegebenes Material zu bergen oder eine Bergung zumindest zu versuchen. Folgerichtig veranlasste die verantwortliche Reederei die Bergung es Ankergeschirrs. Da die Position bekannt war und das Wasser an diese Stelle nicht besonders tief ist, konnte das beauftragte Bergungsunternehmen diese Arbeit schnell erledigen. Nun waren Kette und Anker zwar aus dem Wasser, aber noch keinesfalls wieder an Bord der MS Faithful; sie ordnungsgemäß und betriebsbereit wieder auf das Containerschiff zu bringen, war allerdings auch nicht Aufgabe des Bergungsunternehmens.

Mit diesem Part beauftragte die Reederei den ihr als zuverlässig bekannten Dienstleister Wenzel Marine, und dieser begann sofort mit der Planung der Aktion. Die MS Faithful wurde am 20.3. gegen 6:00 Uhr erneut im Hamburger Hafen erwartet. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Schute mit dem geborgenen Ankergeschirr, eine Handvoll Techniker, ein  Supervisor sowie Werkzeug am Kai bereitstehen. Wenzel Marine leitete alles in die Wege und tatsächlich fehlte am Morgen des 20.3. nur noch das Schiff. Dies traf schließlich mit zwölfstündiger Verspätung ein, womit es letztendlich eine Nachtschicht wurde.

Nach rund sechs Stunden harter Arbeit war die Ankerkette wieder mit dem an Bord des Containerschiffes verbliebenen Rest der Kette verbunden und eingeholt. Jedoch ließ sich der Anker nicht vollständig einholen, denn wie sich zeigte, war er um 90 Grad gedreht und ein Drehwirbel war nicht installiert. Der von Wenzel Marine entsandte Techniker vor Ort hatte schnell eine Lösung parat: die Ankerkette auf der Kettennuss und/oder dem Stopper drehen. Dazu war allerdings ein Kran erforderlich, der um Mitternacht nicht mehr zur Verfügung stand. Also wurde diese Aufgabe am folgenden Tag erfolgreich erledigt.

Selbstverständlich kommunizierte Wenzel Marine während der gesamten Ausführung der Arbeit mit dem zuständigen Surveyor von Lloyd´s Register EMEA. Die Arbeit wurde in Übereinstimmung erledigt und zertifiziert.